Erfahren Sie jetzt alles über die Wirtschaft Paraguays 2023 - Alles über das Wirtschaftswachstum des Landes
Die GTAI gibt für das Jahr 2018 den nominalen Wert des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Paraguays mit 41,9 Milliarden US-Dollar an, was pro Kopf der Bevölkerung einem BIP von 5.934 US-Dollar entspricht.
(Bildquelle: www.gtai.de)
Laut Weltbank ist die Wirtschaft Paraguays von 2004 bis 2017 durchschnittlich um 4,5% pro Jahr gewachsen. Im Jahr 2018 betrug das Wachstum 3,7%. Ursprünglich prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) für 2019 ein Wachstum von immer noch überdurchschnittlichen 3,5%, im Endergebnis ist die Wirtschaft jedoch aufgrund extremer Dürre und nachfolgender Überschwemmungen leicht geschrumpft. Für 2020 wurde ein Wachstum von 3,5 bis 4% erwartet, allerdings wurden diese Erwartungen vor Ausbruch der weltweiten Corona-Krise geäußert. Da auch Paraguay von der Pandemie negativ betroffen ist, dürfte das Wachstum für den Betrachtungszeitraum geringer ausfallen.
Das BIP kann auch differenziert nach verschiedenen Wirtschaftssektoren betrachtet werden: dem primären Sektor (Urproduktion), dem sekundären Sektor (Industrieproduktion) und dem tertiären Sektor (Dienstleistungsbereich). Die Wirtschaftsbereiche und -zweige können gemäß GTAI-Datenbasis wie folgt zugeordnet werden:
- Primärer Sektor: Land-/Forst-/Fischwirtschaft
- Sekundärer Sektor: Bergbau/Industrie und Bau
- Tertiärer Sektor: Handel/Gaststätten/Hotels, Transport/Logistik/Kommunikation und Sonstige.
Zum primären Sektor Paraguays
In vielen lateinamerikanischen Ländern spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle für die Wirtschaft. Einerseits sind die idealen Produktionsbedingungen, wie ausreichende Süßwasservorkommen und Potenzial für eine Erweiterung der Anbauflächen, dafür verantwortlich. Andererseits können Länder wie Argentinien, Brasilien oder Paraguay gerade dann ernten, wenn in Europa und Nordamerika Winter herrscht. Besonders für Paraguay gilt, dass die Wirtschaft des Binnenstaates vom Agrarsektor mit Ackerbau und Viehzucht abhängig ist.
Die Viehwirtschaft ist eine wichtige Grundlage für die Wirtschaft Paraguays und zeichnet sich durch die Rinderhaltung aus. Beim Ackerbau zählen Soja, Maniok, Baumwolle, Zuckerrohr und Weizen zu den Hauptanbauprodukten. In den letzten Jahren haben auch zukunftsträchtige Nischenprodukte wie organischer Zucker und Stevia an Bedeutung gewonnen. Paraguay bietet ideale klimatische Bedingungen für den Anbau von Obst und Gemüse.
Es lassen sich drei Arten von Betrieben im landwirtschaftlichen Bereich unterscheiden. Ca. 80 % der im Agrarsektor Tätigen sind Kleinbauern mit 5 bis 20 Hektar und sie bearbeiten zusammen ca. 7 % der gesamten Agrarfläche des Landes. Die Ernteergebnisse dienen hauptsächlich der Selbstversorgung. Eine weitere Aktivität im landwirtschaftlichen Bereich sind sogenannte Cooperativas (Kooperativen). Sie kennzeichnen den Zusammenschluss von mittelgroßen Betrieben in einer Genossenschaft, die Maschinen und andere Inputfaktoren gemeinschaftlich nutzen. Großgrundbesitzer besitzen ca. 77 % aller agrarischen Flächen des Landes und sind in der Vermarktung ihrer Ernteergebnisse unabhängig. Paraguay gilt jedoch als ein Land mit sehr ungleicher Besitzverteilung von Grund und Boden.
Im Vergleich zur Landwirtschaft spielt die Forst- und Fischwirtschaft in Paraguay eine vergleichsweise unbedeutende Rolle. Die Forstwirtschaft hat in der Vergangenheit starke Abholzungen erlebt, die die Waldfläche des Landes um mehr als 65 % verringert haben. Inzwischen sind gesetzliche Regelungen und Aufforstungsprogramme von öffentlicher Seite eingeführt worden, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Die Fischwirtschaft erstreckt sich lediglich auf die Flüsse des Landes. Die staatlich geförderte Fischzucht hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, insbesondere die Aufzucht des schnell wachsenden Tilapia.
Zum sekundären Sektor Paraguays
Im Jahr 2018 machte der sekundäre Sektor (Bergbau, Industrie und Bau) 37,2% des BIP in Paraguay aus. Obwohl der Bergbau bisher in Paraguay eher unbedeutend ist, deuten neuere geologische Methoden darauf hin, dass signifikante Lagerstätten von Bodenschätzen wie Erdöl, Erdgas, Gold, Titan und Uran vorhanden sein könnten. Es gibt bereits Machbarkeitsstudien zur Förderung dieser Bodenschätze, aber ihre Umsetzung wurde bislang kaum angegangen, da die Kosten für die Förderung dieser Bodenschätze in großen Tiefen hoch sind. Die kommerzielle Erschließung könnte betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, wenn es zu einem nachhaltigen Anstieg der Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt kommt.
Für die Industrie in Paraguay spielt die Stromerzeugung eine wichtige Rolle, vor allem aufgrund der bedeutenden binationale Wasserkraftwerke (zum Beispiel Itaipú mit Brasilien bzw. Yacyretá mit Argentinien), die Paraguay mit seinen Nachbarländern betreibt. Die wenigen Industriezweige basieren hauptsächlich auf der Weiterverarbeitung von Produkten aus dem primären Sektor, insbesondere aus der Landwirtschaft. Die Produktionsbedingungen können sehr unterschiedlich sein, von hochmodernen Industrieanlagen bis hin zu kleineren, personalintensiven Manufakturen. Es gibt jedoch auch Industriezweige, die nicht auf die Weiterverarbeitung von einheimischen Erzeugnissen der Landwirtschaft setzen, wie beispielsweise der Maschinen- und Fahrzeugbau, das Papier- und Druckgewerbe, der Chemie- und Pharmabereich sowie die Zementindustrie.
Paraguay gilt als sehr investorenfreundlich und fördert ausländisches Engagement durch verschiedene Förderinstrumente. Ein Beispiel dafür ist die "Indústria Maquiladora", ein schnell wachsender Wirtschaftszweig, der Montagebetriebe bezeichnet, die importierte Vorprodukte veredeln und zu Fertigprodukten für den Export weiterverarbeiten. Ausländische Investoren erhalten hierbei spezielle Steuervorteile und Zollbefreiungen, um die Ansiedlung von ausländischen Niederlassungen für einen vorübergehenden Produktveredelungsprozess in Paraguay zu fördern. Es ist auch ein Beitrag zur Diversifizierung der Wirtschaft Paraguays geplant, um die bislang starke Abhängigkeit von der Landwirtschaft zu verringern. Aus der Sicht ausländischer Investoren sprechen neben den staatlichen Anreizen insbesondere die im internationalen Vergleich günstigen Löhne und niedrigen Energiekosten für ein Engagement in Paraguay.
In den letzten Jahren hat auch der Bau- und Immobiliensektor Paraguays verstärkt ausländische Investitionen verzeichnet, möglicherweise aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Instabilität in der geografischen Nachbarschaft des Binnenstaates. Wichtige Faktoren für den Baubereich sind Landentwicklungsaktivitäten sowie der Bau von geschlossenen Wohnsiedlungen. Ein Beispiel für eine derartige geschlossene Wohnsiedlung ist der EcoVita Country Club in Nueva Italia, der seit 2019 vermarktet wird und auch ausländische Investoren anzieht.
Zum tertiären Sektor Paraguays
Der tertiäre Sektor, der Handel, Gaststätten, Hotels, Transport, Logistik, Kommunikation und andere Dienstleistungen umfasst, trug im Jahr 2018 in Paraguay zu 51,9 % zur BIP-Entstehung bei.
Was den Wirtschaftsbereich Transport, Logistik und Kommunikation betrifft, so gilt die Transportinfrastruktur Paraguays als stark verbesserungswürdig. Im Gegensatz zu anderen Ländern in Südamerika verfügt Paraguay nicht mehr über ein funktionsfähiges Eisenbahnnetz. Auch das Straßennetz, von dem nur etwa 10 % asphaltiert sind, ist oft in einem schlechten Zustand. Aus diesem Grund spielt die Flussschifffahrt eine große Rolle im Gütertransport und die Flotte der paraguayischen Flussbarkassen zählt zu den größten der Welt. Der öffentliche Personennah- und Fernverkehr wird hauptsächlich von privaten Busunternehmen betrieben, die vom Staat unterstützt werden. Aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse gibt es viele kleine Flugplätze und -pisten sowie zahlreiche kleinere Flugbetreiber, die Dienstleistungen für den überregionalen Transport anbieten.
Eine öffentliche Postinfrastruktur ist kaum vorhanden. Aufgrund der wenigen Postämter und einer grundsätzlich nur auf die Zentren der großen Städte begrenzte Postzustellung spielt der Postverkehr in Paraguay keine große Rolle. Der Wirtschaftszweig der paraguayischen Telekommunikation zeichnet sich durch eine für Entwicklungsländer typische Situation aus: Die Festnetzpenetration ist im Vergleich zur Mobilfunkpenetration sehr niedrig. Die verschiedenen Mobilfunkanbieter bieten mobile Überweisungssysteme an. Für ein Land, in dem viele Bewohner kein Bankkonto haben, ist die Inanspruchnahme dieser Dienstleistung oft die einzige Möglichkeit für eine schnelle und unkomplizierte Überweisung bzw. Bezahlung.
Der Handel spielt in Paraguay eine wichtige Rolle. Im Einzelhandel sind sogenannte "Tante-Emma"-Läden immer noch weit verbreitet, während es in ländlichen Regionen auch lokale Supermärkte gibt, die manchmal das Produktspektrum eines Kaufhauses anbieten. Nur in den großen Städten gibt es Shopping-Center, die teilweise hochwertige und international bekannte Einzelhandelsgeschäfte integriert haben. Der Ratenkauf spielt auch im Einzelhandel eine wichtige Rolle. Absolut niedrige Monatsbeiträge ermöglichen es, kleinere und größere Anschaffungen zu tätigen, die aus dem monatlichen Einkommen für den einheimischen Konsumenten sonst nicht finanzierbar wären. Der stationäre Handel dominiert in Paraguay, während der Online-Handel im internationalen Vergleich eher unbedeutend ist, auch aufgrund infrastruktureller Defizite in Form einer kaum vorhandenen Postzustellung.
Der Tourismus spielt für Paraguay im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern eine eher untergeordnete Rolle. Als Binnenstaat ohne Küsten und Meeresstrände fehlen wesentliche Voraussetzungen, um ein Ziel der internationalen Tourismusbranche zu sein. Dennoch gibt es einige interessante Orte im Land, die von Touristen besucht werden, insbesondere im Bereich des Tagestourismus und des nationalen Tourismus.
Eine beliebte Region für Tagestouristen ist Ciudad del Este, die zweitgrößte Stadt Paraguays, die im Grenzgebiet zu Brasilien und Argentinien liegt und eine der größten Freihandelszonen der Welt beherbergt. Viele Besucher aus den Nachbarländern kommen hierher, um günstige Einkäufe zu tätigen und die Atmosphäre der Grenzregion zu erleben. Auch für Paraguayer selbst ist Ciudad del Este ein attraktives Ziel für größere Anschaffungen und Shopping-Trips.
In den letzten Jahren haben sich auch Orte mit Stränden an den Flüssen des Landes zunehmend als Ziele für den nationalen Tourismus etabliert. Beliebt sind beispielsweise die Strände am Fluss Paraná und am Fluss Paraguay, wo man schwimmen, angeln und Bootstouren unternehmen kann.
Obwohl der Tourismus in Paraguay nicht zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen gehört, wird dennoch versucht, das Potential des Landes zu nutzen und auszubauen. Vor allem im Bereich des Ökotourismus gibt es vielversprechende Ansätze, da Paraguay über eine einzigartige Artenvielfalt verfügt und viele geschützte Gebiete wie Nationalparks und Naturreservate besitzt. Hier können Besucher die unberührte Natur und die Tierwelt des Landes hautnah erleben und gleichzeitig zum Schutz der Umwelt beitragen.
Zum Außenhandel Paraguays
Die Bedeutung des paraguayischen Außenhandels spiegelt sich in den vorherigen Ausführungen über die verschiedenen Wirtschaftssektoren wider. Der Export von landwirtschaftlichen Produkten (primärer Sektor) generiert einen Teil der Devisen, die für den Import von industriellen Gütern benötigt werden, die Paraguay nicht selbst herstellt (sekundärer Sektor). Eine solche Aufteilung von Import- und Exportgütern ist charakteristisch für den Außenhandel vieler lateinamerikanischer Länder.
Paraguay gehört bei einigen landwirtschaftlichen Produkten wie organischen Zucker, Stevia, Soja, Mais, Weizen und Rindfleisch in den letzten Jahren regelmäßig zu den zehn größten Exporteuren weltweit. Darüber hinaus ist das Land aufgrund seiner beiden Wasserkraftwerke (Itaipú und Yacyretá) zu einem bedeutenden Stromexporteur geworden. Paraguay importiert hauptsächlich chemische Erzeugnisse, Elektroprodukte, Kraftfahrzeuge und -teile sowie Maschinen.
Die großen Nachbarländer Argentinien und Brasilien spielen als Lieferanten und Abnehmer im paraguayischen Handel eine wichtige Rolle. Im Jahr 2018 waren die beiden wichtigsten Lieferländer Chinas (28,2%) und Brasilien (22,3%), gefolgt von Argentinien (10%). Die Hauptabnehmerländer der paraguayischen Exporte im Jahr 2018 waren Brasilien (31,1%) und Argentinien (24,2%), gefolgt von Russland (8,7%).
Im Juni 2019 einigten sich der Mercosur (Mercado Común del Sur, übersetzt: "Gemeinsamer Markt des Südens"), zu dem neben Paraguay auch Argentinien, Brasilien und Uruguay mit insgesamt 260 Millionen Verbrauchern gehören, und die EU (Europäische Union) nach langjährigen Verhandlungen auf ein Handelsabkommen. Dadurch soll die bisher größte Freihandelszone der Welt mit etwa 780 Millionen Verbrauchern entstehen. Das Abkommen wird neben einem politischen Teil auch ein weitreichendes Assoziierungsabkommen enthalten, das unter anderem den EU-Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament zur Zustimmung vorgelegt wird. Obwohl der Abstimmungsprozess einige Zeit in Anspruch nehmen und einige Unsicherheiten mit sich bringen könnte, wird vermutet, dass der grenzüberschreitende Handel der beteiligten Staaten durch den Abbau von Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen gefördert werden sollte, da es sich bei den beiden Handelsblöcken um wirtschaftlich stark komplementäre Regionen handelt.
Im Jahr 2018 betrug die Arbeitslosenquote in Paraguay 6,2%, die Inflationsrate 4,0%, der Haushaltssaldo hatte einen negativen Wert von -1,7% (bezogen auf das BIP) und die Staatsverschuldung erreichte 21,5% des BIPs. Im internationalen Vergleich kann die Staatsverschuldung Paraguays als moderat bezeichnet werden, was für die Kreditaufnahmemöglichkeiten des Landes von Bedeutung ist.
Die Höhe der Staatsverschuldung eines Landes ist ein wichtiger Faktor bei der Vergabe von Bonitätsnoten durch Ratingagenturen. Je höher die Verschuldung, desto größer ist das Risiko einer geringeren Bonitätseinstufung, was zur Folge hat, dass die Verschuldungsmöglichkeiten am internationalen Kredit- und Kapitalmarkt teurer und schwieriger werden können. Paraguay verfügt jedoch über eine moderate Staatsverschuldung, was für das Land von Vorteil ist.
In Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung Paraguays ist zu erwähnen, dass das Land in den letzten Jahren ein durchschnittliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von etwa 4,0% pro Jahr verzeichnet hat. Ein wesentlicher Treiber des Wachstums war der Agrarsektor, der einen erheblichen Beitrag zum BIP leistet und eine wichtige Devisenquelle darstellt. Allerdings ist das Wirtschaftswachstum auch durch strukturelle Probleme wie zum Beispiel eine unzureichende Infrastruktur und ein schwaches Bildungssystem gebremst.
Um das wirtschaftliche Potenzial Paraguays voll ausschöpfen zu können, sind Investitionen in die Infrastruktur und Bildung sowie die Förderung der Diversifizierung der Wirtschaftsbereiche erforderlich. Darüber hinaus ist die Verbesserung des Investitionsklimas und die Stärkung der Institutionen von großer Bedeutung, um ausländische Investoren anzuziehen und das Wirtschaftswachstum langfristig zu stabilisieren.
Länder-Ratings zu Paraguay
Ratingagenturen wie Standard & Poor's, Moody's und Fitch bewerten nicht nur Finanzinstrumente, sondern auch Staaten hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit und Rückzahlungsfähigkeit. Hierbei werden unterschiedliche Abstufungen verwendet, die von Buchstaben bis hin zu kurzen Beschreibungen wie "Ausblick" reichen. Die folgenden Ratingergebnisse für Paraguay stammen von den genannten Ratingagenturen: Standard & Poor's vergibt ein Rating von "BB" mit stabilem Ausblick (Stand: 06.05.2020), Moody's bewertet das Land mit "B A 1" und stabilem Ausblick (Stand: 21.06.2018) und Fitch hat 2018 das Rating für Paraguay von "BB" auf "BB+" mit stabilem Ausblick angehoben (Stand: 11.12.2018).
Die Beziehungen des Landes Paraguay zu Deutschland
Das Gebiet des heutigen Paraguays war bereits seit dem 16. Jahrhundert ein Ziel für deutsche Auswanderer, insbesondere für Mennoniten aus Kanada und der ehemaligen Sowjetunion sowie für Deutsche, die aus wirtschaftlichen Gründen nach Südamerika auswanderten. Deutsche Rentner schätzen die günstigen Lebensbedingungen und klimatischen Verhältnisse in Paraguay und siedeln sich gerne dort an. Die deutschen Einwanderer haben zum Aufbau des Landes beigetragen, wofür das entwicklungs- und kulturpolitische Engagement der Bundesregierung Anerkennung findet. Deutschland unterstützt Paraguay bei der ländlichen Entwicklung, dem Ressourcenmanagement und der beruflichen Bildung. Das Goethe-Zentrum in Asunción fördert mit einem vielfältigen Angebot an Sprachkursen und Kulturveranstaltungen die bilateralen Beziehungen der beiden Länder.
Seit dem Ende der Militärdiktatur des deutschstämmigen Generals Stroessner im Jahr 1989 versucht Deutschland, Paraguay auf dem Weg zur Demokratie zu unterstützen, insbesondere bei der Aufarbeitung früherer Menschenrechtsverbrechen und der Umsetzung juristischer Reformen. Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Paraguay sind besonders positiv.
Deutschland zählt unter den Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu den wichtigen Partnern Paraguays. Paraguay exportiert überwiegend Agrarrohstoffe, während beim deutschen Export nach Paraguay industrielle Erzeugnisse dominieren.
Für Investitionen in Paraguay sind einige wichtige Eckpunkte in den Beziehungen zwischen Paraguay und Deutschland von Bedeutung. Die diplomatischen Beziehungen wurden im Jahr 1952 aufgenommen. Ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht nicht, jedoch gibt es ein Sonderabkommen bezüglich der Einkünfte aus dem Betrieb internationaler Luftverkehrsdienste. Ein Investitionsschutzabkommen zwischen Deutschland und Paraguay ist seit dem 3. Juli 1998 in Kraft.
